
![]() | Freiherr von Münchhausen
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Parents
Georg Otto von Münchhausen, Herr auf Rinteln und Bodenwerder 1682-1724
Sybille Wilhelmine von Reden 1689-1741
Spouses
- Married in 1744 to Jacobina von Dunten, deceased in 1790
- Married 12 January 1794 to Bernhardine Friederike Louise Brunsich von Brun, born 8 August 1773 - Polle an der Weser, deceased (Parents :
Justus Hartwig Brunsich von Brun †1799 &
Johanette von Adlerstein ca 1730-), divorced about 1796
Siblings
Wilhelm Werner Heinrich von Münchhausen, Freiherr von Münchhausen 1715-1788
Dorothea Ernestine Sophie von Münchhausen 1717-1795
Hieronymus Karl Friedrich von Münchhausen, Freiherr von Münchhausen 1720-1797
Anna Rebekka von Münchhausen, Freiin von Münchhausen 1724-1775
Notes
Individual Note
Adelsprädikat: Freiherr
"Hieronymus Karl Friedrich Freiherr v. Münchhausen wurde 1720 auf dem väterlichen Besitz in Bodenwerder geboren.
1735 Eintritt als Page in Wolfenbüttel in den Dienst von Herzog Karl I von Braunschweig-Wolfenbüttel
1737 Vom Herzog wird der achtzehnjährige Münchhausen zu seinem Bruder Anton Ulrich nach Rußland geschickt, der in St.Petersburg als Bräutigam der russischen Thronfolgerin Anna Leopoldowa ein braunschweigisches Kürassierregimentbefehligte.
1739 Aufnahme in das Regiment Anton Ulrichs in Riga.
1740 Beförderung zum Leutnant der Leibkompanie des russischen Kürassierregiments "Braunschweig".
1735-1739 Teilnahnme am russisch-türkischen Krieg ?
1744 Heirat mit Jacobina v. Dunten
1750 Beförderung zum Kaiserl. Russischen Rittmeister.
Kurze Zeit später Verabschiedung von dort und Übernahme des Familiengutes Bodenwerder
In Bodenwerder lebte er mit seiner Frau glücklich, aber kinderlos. Als Gutsherr in Bodenwerder, das abseits der großenWelt lag, sehnte er sich häufig nach den Zeiten am Petersburger Hof zurück und erzählte viel darüber. So erwarb er sichlokal begrenzten Ruhm als Erzähler illustrer Jagdgeschichten. Bei Punsch und Tabakspfeife soll er das üblicheJägerlatein und andere Übertreibungen der Zechgenossen weit übertroffen, und auf diese Weise jene Lügen gestraft haben.Manche seiner Lügengeschichten sollen auch - nach gemeinsamen Jagdausflügen mit seinem Schwager Rudolph v. Gustedt - amKamin im Deersheimer Gutshaus entstanden sein, - so wird in der Familienchronik berichtet.
Der Baron war 61 Jahre alt, als im 8. Teil des "Vademecums für lustige Leute", einer von August Mylius in Berlinverlegten Sammlung heiterer Erzählungen, anonym 16 Anekdoten unter dem Titel "M-h-s-nsche Geschichten" erschienen. ZweiJahre später, 1783 folgten im 9. Teil des Vademecums: "Noch zwei Lügen". Der Verfasser blieb allerdings unbekannt undwäre das wohl auch geblieben, wenn die beiden Bände des Vademecums nicht Prof. Raspe (1736-94 in die Hände gefallenwäre. Raspe, der zu jener Zeit wegen einer Straftat in Kassel, im Exil in London lebte, faßte die Vademecum-Geschichtenzu einer fortlaufenen Erzählung zusammen, verlegte die Kriegsepisoden in den russisch-türkischen Krieg und nannte vorallem Namen und Wohnort des Freihernn, den er möglicherweise noch aus seiner Zeit in Deutschland kannte.
Von der 1786 anonym erschienenen Ein-Shilling-Broschüre mit 49 Seiten, betitelt mit "Baron Münchhausen`s Narrative ofhis Marvellos Travels und Campaigns in Russia" existiert heute - soweit bekannt - kein Exemplar mehr. Dem schnellvergriffenen Bändchen ließ Raspe im folgenden Jahr in England eine zweite Ausgabe folgen und fügte zunächst einige "SeaAdventures" oder "Marine Stories" hinzu.
Mit dem Bekanntwerden dieser Bücher in Deutschland änderte sich das Leben Münchhausens nachhaltig. Die Veröffentlichungseiner Geschichten ohne sein Wissen, die Verwendung seines Namens, traf ihn in seinem 66. Lj. wie ein Schlag. Zeitzeugenberichten, er habe mit ungeheurem Zorn ob dieser Dreistigkeit und Kränkung seiner Offiziersehre reagiert und sogleichUrheber und Verleger des Machwerks verklagt, jedoch ohne Erfolg, denn der Autor blieb anonym. Von vielen seinerStandesgenossen wurde Münchhausen ob seiner Schriften angegriffen und "geächtet". Das Ganze war ein Riesenskandal. Alssich schließlich auch noch der Spottname "Lügenbaron" für ihn prägte, zog er sich mißtrauisch zurück.
Nachdem im Jahre 1790 seine Frau Jacobine verstorben war, heiratete er erneut eine mehr als 50 Jahre jüngere Frau,Bernhardine v. Brun, Tochter eines Majors aus dem benachbarten Polle. Die Ehe scheiterte noch im gleichen Jahr. DieScheidung wurde eilig betrieben, als man erfuhr, daß die junge Frau unehelich schwanger war, um das Gut für die echtenMünchhausen-Erben zu retten. Münchhausen gab Bodenwerder an seinen Neffen Wilhelm. Er selbst starb verarmt und einsam1797 im Gutshaus in Bodenwerder und wurde in der Familiengruft der ehemaligen Klosterkirche von Kemnade beigesetzt. Dievon Raspe weiterhin anonym fortgesetzten Münchhausen-Geschichten in englischer Sprache waren dem bedeutenden GöttingerLiteratur-Professor Gottfried August Bürger bekannt geworden. Er begann die "Wunderbaren Reisen zu Wasser, zu Lande, dieFeldzüge und lustigen Abenteuer des Freiherrn v. Münchhausen" 1788 in die Deutsche Sprache zu übersetzen und ebenfallsanonym (im Göttinger Verlag Dietrich) herauszugeben. Erst nach Münchhausens Tod wurde Bürger als Autor der "WunderbarenReisen" in Deutschland bekannt und damit Münchhausen selbst zu einer Heldenfigur."
-- GEDCOM (FAM) --1 DIV2 TYPE Scheidung
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