Family Book
Boesner-Familien
- Summary
1 - Vorwort
Wegen der Herkunft aus dem heute polnischen Schlesien ist die Erforschung über das Internet nicht einfach, Ich hoffe aber wegen dem immer mehr zunehmenden Einscannen von Kirchenbüchern, soweit sie nicht vernichtet wurden, nach und nach weitere Informationen ermitteln zu können.2 - Franz Boesner
ist der älteste bisher gefundene Boesner-Vorfahr .
Er ist geboren ca. 1790-1795, Seine Ehefrau ist Anna Rosina Peter.
Ein Sohn konnte bisher ermittelt werden:
- "August" Julius Robert Boesner, geboren am 16. Juni 1819 in Brocke, Tagearbeiter.Bei dem als Geburtsort angegebenen Ort Brocke handelt es sich vermutlich um den späteren Ort Brockau bei Breslau.
Verheiratet mit Karoline Nelke, nähere Daten müssen noch ermittelt werden.
Sie hatten einen Sohn:1) Franz "August" (1846 - 1917) (siehe nächsten Eintrag)
3 - Franz "August" Boesner
Er ist geboren am 17. November 1846, Brockau (heute: Brochów), Schlesien, getauft am 24. November 1846, Breslau, Schlesien, verstorben im Jahre 1917 (Alter: 71 Jahre alt), landwirtschaftlicher Arbeiter, Grenadier in der preussischen Armee, Feldwebel.Verheiratet am 17. November 1873, Breslau, Schlesien, mit Pauline ANNA Maria Ungrade, geboren am 19. Januar 1851, Lobendau, Landkreis Goldberg, Schlesien, getauft am 26. Januar 1851, Lobendau, Landkreis Goldberg, Schlesien, verstorben, sie hatten 5 Kinder:1- | Hulda Meta Wanda | geboren am 25. Juni 1875, Breslau, Schlesien, getauft am 25. Juni 1875, Breslau, Schlesien |
2- | FRIEDA Martha Bertha | geboren ungefähr 3 Apr 1871/1877, Breslau, Schlesien, verstorben am 26. Juli 1929, Konzertsängerin, später nur Hausfrau. Verheiratet mit Karl Rudolph, verstorben (Er starb im Alter von 62 Jahren.), ihr Kind:
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3- | ARTUR Paul Franz | (1878 - 1942) (siehe nächsten Eintrag) |
4- | Magda Wanda Selma | geboren am 12. April 1882, Breslau, Schlesien, verstorben, Klavierlehrerin. |
5- | Herbert | geboren am 30. Oktober 1892, Breslau, Schlesien, verstorben am 18. August 1978 (Alter: 85 Jahre alt), Bankangestellter. Verheiratet mit Margarete Bartsch, geboren am 7. Juni 1898, verstorben am 8. September 1974 (Alter: 76 Jahre alt), ein Sohn: * Hans-Joachim, geboren am 9. September 1919, verstorben am 17. November 2003 (Alter: 84 Jahre alt). Verheiratet mit Karoline Adam, geboren am 16. August 1922, verstorben am 26. Juni 1984 (Alter: 61 Jahre alt), ihre 4 Kinder:
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August Bösner nahm an der Schlacht von Königgrätz im Jahre 1866 teil. Sie ist bis heute historisch sehr bedeutsam und in Erinnerung, insbesondere in Österreich, wegen des damit verbundenen endgültigen Aufstiegs Preußens zur dominierenden Macht in Deutschland und Europa.
siehe hierzu Auszüge aus Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_K%C3%B6niggr%C3%A4tz)
"In der Schlacht bei Königgrätz trafen im Deutschen Krieg die Truppen Preußens beim tschechischen Dorf Sadowa am 3. Juli 1866 auf die Armeen Österreichs und Sachsens. In einem Gelände von etwa zehn Kilometern Breite und fünf Kilometern Tiefe bekämpften sich über 400.000 Soldaten in einer verlustreichen Schlacht. Zentren der Kämpfe bildeten die strategisch wichtigen Hügel Svíb bei Maslowed und Chlum bei Schestar. Durch den Sieg in dieser kriegsentscheidenden Schlacht wurde Preußen Führungsmacht in Deutschland und Bismarck setzte damit die kleindeutsche Lösung durch. Die Schlacht gilt als einer der Wegbereiter für die Deutsche Reichsgründung 1871. In mehreren Sprachen wird die Schlacht nach dem Dorf Sadowa benannt, insbesondere in Frankreich, wo sie als politische Niederlage wahrgenommen wurde und der Ruf „Rache für Sadowa!“ aufkam."
Bericht über August Boesner

Es sei noch erwähnt, dass ein Kapitulant Gefreiter war und zum Zeichen seiner Würde über der gelben Achselklappe eine goldene Litze trug. Der Kapitulant, welcher bereits Gefreiter war, machte oftmals schon "Unteroffiziersdienst". Der nun zum Unteroffizier beförderte Boesner machte nun den Feldzug gegen Frankreich mit (1870/71). Das Grenadier-Regiment Nr. 10 war zur Erstürmung der Spicherner Höhen eingesetzt. Die Franzosen kämpften zähe und tapfer. Die Höhen wurden von den Preußen genommen. Die Verluste des Grenadier-Regiments waren sehr groß und wurde mit 30% des eingesetzten Bestandes beziffert und zwar an Toten, Verwundeten und Vermissten. Es gab Kompanien, wo sämtliche Offiziere gefallen waren. Damals gab es die Verfügung, dass die Offiziere 20 Schritt vor der Kompanie sich aufhalten mussten. Es war also für die Franzosen eine Kleinigkeit die Offiziere abzuknallen. Es gab Kompanien, welche sämtliche Offiziere verloren hatten. Dann erscholl von einem Sergeanten oder Unteroffizier der bekannte Ruf: "Die Kompanie hört auf mein Kommando." Beim späteren Appell im Ruhequartier stellte man fest, dass manche Kompanie bis zur Stärke eines Zuges (35 Mann) zusammengeschmolzen war. Manche Kompanien gerieten in die Brennpunkte der Schlacht, während andere Kompanien in Reserve lagen.
Dann wurde das Regiment bei der Belagerung von Paris eingesetzt. Da der Soldat immer beschäftigt werden muß, damit er in zuviel Freizeit nicht auf dumme Gedanken kommt, wurde reichlich Dienst angesetzt. Er bestand im Üben des Parademarsches, Üben des Grußes beim Vorbeigehen eines Vorgesetzten und dann die Appelle mit Gewehr und Seitengewehr. Wehe dem, wo der Kompaniefeldwebel einen Rostfleck an den Waffen erspähte, da gab es sofort eine Strafe, zum Beispiel: 1 Stunde an einen Baum anbinden. Ein entehrendes Gefühl muß hierbei den Soldaten überkommen haben. Diese Strafe wurde 1871 aufgehoben.
Die Bayern hatten damals recht komische Kommandos. Bei den Preußen lautete das Kommando "In Gruppen rechts schwenk Marsch", die Bayern kommandierten "In Paketel trippel trappel". 1871 wurden das sog. Lehrbatallion aufgestellt. Sämtliche Infanterie-Regimenter stellten einige Mann. Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften wurden abgestellt und die preuß. Kommandos wurden den Bayern, Badensern und Württembergern eingedrillt. Mit diesem Lehrstoff wurden die Bayern und Badenser zu ihren Truppenteilen entlassen und die preuß. Kommandos geübt, so daß es in allen Ländern nur noch die bewährten preuß. Kommandos gab.
Nach 10-jähriger Dienstzeit wurde Aug. Boesner zum Vizefeldwebel (Zugführer) befördert und erhielt den Degen mit Portepee.
Bei der Entlassung aus dem 12-jährigen Militärdienst erhielt der Ausscheidende den Zivilversorgungsschein und RM 1.000,— als Abfindung für treu gediente Dienstjahre. Nun mußte der 12-ender bei einer Behörde, welche ihn einstellen wollte, eine dreimonatige Probezeit durchmachen, dann entschied die Behörde, ob der Bewerber für die Dienststelle brauchbar war. Was für eine Stellung man erhielt, richtete sich nach dem Bildungsgrad des sog. 12-enders.
August Boesner wurde bei der Reichsbank-Hauptstelle Breslau als Kassenassistent eingestellt, Manche 12-ender schafften es nur mit einer Stellung als Schutzmann oder Briefträger bei der Post oder als Billetdrucker.
Mit 45 Jahren stellte der Hausarzt bei August Boesner Zuckerkrankheit fest. Damals war die richtige Behandlung noch sehr unbekannt. Da die Untersuchung des Zuckergehaltes im Urin für einen niedrigen Beamten zu teuer war, wurde der Urin in einem Reagenzglas gekocht, zeigte der Urin eine dunkle Farbe, so war Zucker vorhanden.
1917 starb Boesner, nicht an der Zuckerkrankheit, sondern an Unterernährung.Zur Beerdigung war Dr. Arthur Boesner als Oberveterinär (Oberleutnant) erschienen. Da der Schwiegersohn Karl Rudolf nur Artillerieunteroffizier war, erschien er in Zivil. Den jüngsten Sohn Herbert erreichte das Todestelegramm verspätet. Er diente als Gefreiter bei der schweren Flakbatterie 115. Zur Begrüßung am Bahnhof war seine Verlobte Greta, die Schwestern Frieda und Magda, sowie die Schwägerin Hanne Boesner erschienen. Herbert umarmte seine Greta und begrüßte sie mit einem herzhaften Kuss.
4 - Dr. "Arthur" Paul Franz Boesner
Er ist Juttas Großvater mütterlicherseits.Eltern: August Boesner (1846 - 1873) und Anna, geborene Ungerade (1851 - ?).
Er war römisch-katholisch getauft.
Laut Tierarztadressbuch im Jahre 1907 war er Hilfs-Tierarzt am städt. Schlachthof Berlin in Berlin-Hohenschönhausen. Ab 1909 war er praktizierender Tierarzt in Birnbaum, Posen, damals Preussen, heute Polen.
In der kaiserlichen Armee war Artur Boesner im Jahre 1917 Oberveterinär (Oberleutnant).
Am 3. November 1908 heiratete er Hanna Rueffer in Berlin-Schöneberg.
Von seinen 3 Töchtern ist die erste, Inge, noch 1908 in Berlin geboren, die beiden jüngeren Hilde 1910 und Gerda 1911 in Birnbaum.
Seine Ehefrau Hanna (Johanna) trennte sich von ihm, ließ sich am 8.Januar 1925 scheiden und lebte danach mit ihren 3 Töchtern in Berlin.
Gestorben ist Arthur am 6. April 1940 im Städtischen Krankenhaus in Berlin-Weißensee im Alter von 61 Jahren.Quelle: Sterberegister Berlin-Weißensee 1940, Nr. 413
Todesursache: Vorsteherdrüsenvergrößerung, Cystitis Urämie
Inwieweit die Polnischen Aufstände im Jahre 1918/19 (siehe unten bei Birnbaum) den Wegzug aus Birnbaum beeinflussten ist bisher noch nicht bekannt.
5 - Ortsinformationen
- Brockau (Brochów )
Der Landkreis Breslau war ein preußischer Landkreis in Schlesien, der von 1816 bis 1945 bestand. Er umfasste am 1. Januar 1945: die drei Städte
- Brockau
- Kanth
- Zobten
- und 179 weitere Gemeinden.
Brockau hatte (Stand: 17.5.1939) 8.686 Einwohner,8 km südöstlich der Innenstadt von Breslau gelegen.Stand stets im Schatten des nahen Breslau. Stadtrecht seit 1939, nach dem Kriege nach Breslau eingemeindet. Schloß aus dem Jahre 1724-1735, barocke Statue hl. Florian.Die Wirtschaft von Brockau wurde von dem großen Rangierbahnhof bestimmt.
- Birnbaum
Auszug aus Wikipedia Das Gebiet um die westpolnische Stadt Międzychód (Birnbaum) fiel nach dem Wiener Kongress am 15. Mai 1815 an das Königreich Preußen.Im Zuge der allgemeinen Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat wurde zum 1. Januar 1818 ein Kreis Birnbaum neu festgelegt.Sitz des Landratsamtes wurde die Stadt Chalin, ab dem 1. Juni 1833 Sieraków (Zirke) und ab 1867 schließlich Birnbaum.Als Teil der Provinz Posen wurde der Kreis Birnbaum am 18. Januar 1871 gleichzeitig Teil des neu gegründeten Deutschen Reichs, wogegen die polnischen Abgeordneten im neuen Reichstag am 1. April 1871 protestierten.Am 27. Dezember 1918 begann in der Provinz Posen der Großpolnische Aufstand der polnischen Bevölkerungsmehrheit gegen die deutsche Herrschaft, und bis auf das nordwestliche Drittel des Kreisgebietes mitsamt der Kreisstadt Birnbaum war der Großteil des Kreises im Januar 1919 unter polnischer Kontrolle.Am 16. Februar 1919 beendete ein Waffenstillstand die polnisch-deutschen Kämpfe, und am 28. Juni 1919 trat die deutsche Regierung mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags den Kreis Birnbaum auch offiziell an das neu gegründete Polen ab. Deutschland und Polen schlossen am 25. November 1919 ein Abkommen über die Räumung und Übergabe der abzutretenden Gebiete ab, das am 10. Januar 1920 ratifiziert wurde.Die Räumung des unter deutscher Kontrolle verbliebenen Kreisgebietes mitsamt der Kreisstadt Birnbaum und Übergabe an Polen erfolgte zwischen dem 17. Januar und dem 4. Februar 1920.Der Ort Birnbaum hatte ca. 5000 Einwohner.
Die Stadt Birnbaum
Luftbild von Miedzychod 2004
Die Stadt Birnbaum (heute Miedzychod / Wielkopolska) liegt ca. 60 km westlich von Posen (Poznan) an der Wartheschleife. Sie ist eine Gründung auf Anweisung des damaligen polnischen Großfürsten an einer ursprünglich polnischen Siedlung Miedzychod, d.h. "zwischen den Wegen" was sich auf die Lage zwischen den Handelswegen nach Posen und Bromberg bezieht. Der Name Birnbaum soll sich auf einen großen Birnbaum auf dem damaligen Marktplatz beziehen. Der Polnische Großfürst holte zu der Zeit viele deutsche Handwerker und Kaufleute zur Entwicklung der Wirtschaft in sein Land. Der Fluß Warthe war zu der damaligen Zeit ein wichtiger Schiffartsweg und so war Birnbaum eine verkehrstechnisch günstig gelegene Ansiedlung.Über Jahrhunderte haben hier Polen und Deutsche friedlich zusammen gelebt, wobei die Polen mehr die katholische ländliche Bevölkerung gebildet haben und die Deutschen die protestantische Stadtbevölkerung.
rechts das Wappen der befestigten Stadt Birnbaum
Dieser Auszug wurde übernommen von http://www.familienseite-fuhrmann.de/birnbaum.htm
Die älteste Erwähnung der Stadt findet sich in einer Urkunde von 1378. Schon 1400 wird die Stadt als "oppidum", also als befestigte Stadt, bezeichnet. 1408 war "Advocatus" d.h. Vogt der Stadt ein gewisser Olbracht, (Albrecht) also schon ein Deutscher. Die Stadt ging dann zunächst auf Anweisung des Großfürsten als Lehen an die polnische Grafenfamilie Ostrog, später wurde sie als Besitz übertragen. 1597 kaufte der deutsche Adelige Christoph von Unruh (der ältere) die Stadt von dem polnischen Grafen Ostrog. Das führte zu einem weiteren Zuwachs an deutschen Handwerkern und Kaufleuten. Erst mit der dritten polnischen Teilung 1793 kam Birnbaum zu Preußen. Die deutsche Bevölkerung waren damals Protestanten, und die polnische war katholisch. Außerdem gab es eine jüdische Bevölkerungsgruppe (Birnbaum hatte auch eine Synagoge). Die Bevölkerungsgruppen haben sich über lange Zeit kaum vermischt. Die Sprache in der Stadt war deutsch, die Bevölkerung beherrschte weitgehend aber auch die polnische Sprache.
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