Wartislaw I., Herzog von Pommern

"Pommern (Herzogtum, Provinz). Das beiderseits der Odermündung liegende P. [Pommern] (seit etwa 1000 Pomorje, Land am Meer, 1046) wurde nach Abzug der Germanen im 6./7. Jahrhundert von Slawen (Liutizen im Westen, Pomeranen im Osten) besiedelt. Während im Osten (Pommerellen) am Ende des 12. Jahrhunderts (um 1180) das Geschlecht der Samboriden zur Herrschaft kam, gelang im Westen dem westslawischen, vermutlich aus Teilfürsten um Belgard-Kolberg hervorgegegangenen, seit 1214 einen Greifen im Wappen führenden und seit dem 15. Jahrhundert sich auch danach nennenden Fürstenhaus der Greifen der Aufbau eines bis Demmin, Wolgast und die Uckermark reichenden Herrschaftsgebietes mit Stettin als Mittelpunkt. Sein erster sicher bekannter Herrscher (Wartislaw I.) leitete nach einer Zeit polnischer Oberherrschaft (1121-1138) zusammen mit Bischof Otto von Bamberg die Christianiesierung ein (1140 Gründung des Bistums Wollin Cammin (Kammin) [1176]. Daraufhin erfolgte der Zuzug zahlreicher deutscher Siedler."
Quelle: Gerhard Köbler Historisches Lexikon der deutschen Länder, Beck/München 2007, Seite 533

Wartislaw I. (* um 1100; † zwischen 1134 und 1148 in Stolpe) war ein Fürst in Pommern. Seine beiden Söhne Bogislaw I. und Kasimir I. kamen erst nach 1124 zur Welt. Für sie führte Wartislaws Bruder Ratibor I., der Begründer der Seitenlinie der Ratiboriden, nach ihren Herrschaftsmittelpunkten auch Herren von Schlawe-Stolp genannt, die Vormundschaft. Seine Tochter Woizlawa von Pommern heiratete später den mecklenburgischen Fürsten Pribislaw.
Quelle